Heidrun Woltjen errreichte bisher 311 Kilogramm im Kraftdreikampf. Ihr Ziel sind 330 Kilogramm.
Ein Tischtennisball wiegt 2,7 Gramm. In keiner Sportart gibt es ein leichteres Spielgerät. Mehr als dreißig Jahre bestimmten die weißen Zelluloidkugeln den sportlichen Alltag von Heidrun Woltjen, ehe sie sich entschloss, noch einmal eine komplett andere Herausforderung zu suchen. „Als Rentnersport“, wie sie lachend sagt.
Doch von Beginn an: Mit neun Jahren trat die heute 53-Jährige in den Tischtennisverein ein. Die Platte in der heimischen Garage hatte es ihr angetan, nun sollte es auch im Verein vorwärtsgehen. Der Turnverein in Deichhorst, einem Stadtteil ihres Wohnorts Delmenhorst, gab ihr eine erste sportliche Heimat, der noch manch andere folgen sollte. Woltjen spielte sich in den Vordergrund und nahm rasch an Meisterschaften und Ranglistenturnieren teil. 1981 wurde sie deutsche Schülermeisterin im Einzel. Die Spielklassen ihrer jeweiligen Mannschaften unterforderten sie schnell. Da es in der Umgebung jedoch keine adäquate Alternative gab, wechselte Woltjen zur SV Ahlem, um in der 2. Bundesliga der Frauen und nach dem Aufstieg sogar in der höchsten deutschen Spielklasse an die Tische zu gehen. Dafür stets knapp 140 Kilometer in Richtung Hannover mit dem Zug zurückzulegen – für die Jugendliche kein Problem. „Andere Sportler machen das ja auch“, sagt sie lapidar.
Es folgte eine einjährige Stippvisite bei den Reinickendorfer Füchsen Berlin, ehe sie – mittlerweile verheiratet – gemeinsam mit ihrem Mann in die Schweiz zog und dort beim TTC Dietikon anheuerte, mit dem sie die Schweizer Meisterschaft gewann. Und sogar zur Nationalspielerin wurde Woltjen während ihrer Zeit bei den Eidgenossen. „Damals ging das noch, wenn man zwei Jahre in einem Land gespielt hat“, erklärt sie. Bei der Europameisterschaft 1990 in Göteborg trug sie das Schweizerkreuz auf der Brust und wurde zudem Zweite im Einzel bei der Schweizer Meisterschaft.
Zurück in Deutschland bekam sie zwei Kinder. Annika wurden die Tischtennis-Gene offenbar in die Wiege gelegt, denn fortan tourten Mutter und Tochter gemeinsam mit dem Schläger durch die Republik. In den Spielzeiten 2004/2005 und 2005/2006 schlugen beide für den Hundsmühler TV auf und bildeten dort auch ein gemeinsames Doppel. Annika war derart talentiert, dass sie bereits im Alter von elf Jahren in der Oberliga der Frauen spielte. 2008 schloss sich ein gemeinsames Intermezzo beim TTK Großburgwedel nördlich von Hannover an, ehe Annika für ein Jahr nach England ging und der Mutter plötzlich die Trainingspartnerin fehlte.
Ohne die gewohnte und gleichwertige Kumpanin war das hohe Niveau nicht zu halten, erinnert sich die Delmestädterin, die deshalb nach Alternativen Ausschau hielt und diese in einem Delmenhorster Fitnessstudio fand. „Erst habe ich da an den Maschinen bloß das gemacht, was man mir so gezeigt hat“, erzählt sie. Doch Mittelmaß war auch hier nicht die Sache der Versicherungskauffrau. „Was muss man trainieren, um stärker zu werden?“, diese Frage stellte Woltjen sich und anderen. Da sie in ihrem Studio keine zufriedenstellende Antwort erhielt, unternahm sie eine Stadtrundfahrt. „Ich habe mir alle Studios in Delmenhorst angeschaut“, berichtet sie schmunzelnd. Heute besitzt sie drei Mitgliedschaften. Tischtennis spielte sie zunächst nebenbei noch weiter, mittlerweile liegt der Schläger in der Ecke. Die neue Leidenschaft war und ist stärker.
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Einer der Fitnessstudio-Inhaber betrieb Kraftdreikampf, „von dem ich vorher nicht einmal wusste, dass es so etwas gibt“, sagt sie. Doch Woltjen merkte schnell, dass sie genau das machen wollte. Diese Kombination aus Kreuzheben („meine stärkste Disziplin“), Bankdrücken („die schwächste“) und Kniebeugen faszinierte die frühere Tischtennisspielerin sofort. Sie steigerte das Training kontinuierlich und geht mittlerweile fünfmal die Woche los. Zunächst managte sie alles in Eigenregie, seit geraumer Zeit hat sie einen eigenen Coach. Online.
Bitte was? „Ja, online“, bestätigt sie nickend. Das sei nicht unüblich. Thomas Gajda aus Leipzig lernte Woltjen auf der deutschen Meisterschaft – denn auch im Kraftdreikampf bewegt sich die Sportlerin mittlerweile auf einem hohen Level – kennen. „Man filmt seine Trainingseinheiten und verschickt sie danach per Video“, erklärt die Delmenhorsterin. Das Feedback aus Sachsen folgt postwendend, Gajdas Verbesserungsvorschläge fließen in die folgenden Übungen ein. Auch Ernährungspläne und die Vorbereitungen der Wettkämpfe werden in enger Abstimmung mit dem Trainer gestaltet.
Tischtennis und Kraftdreikampf – sind das nicht zwei gegensätzliche Welten? Woltjen schüttelt den Kopf. „Eine gewisse Beweglichkeit und Körperspannung sind das A und O. Und beides hat man, wenn man hochklassig Tischtennis gespielt hat“, sagt sie. Mentales Training hätte ihr zudem geholfen. „Tischtennis ist extrem anfällig für Nervosität, und wenn ich jetzt alleine auf die Bühne gehen soll, um da meine Übung zu performen, dann ist das im Grunde genau das gleiche.“
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In der Altersklasse II bis 63 Kilogramm Körpergewicht geht Woltjen an den Start. Ihre Bestleistung liegt bei 311 Kilogramm als Summe der drei Disziplinen, die ihr im September den Gewinn der deutschen Meisterschaft bescherten. Mittlerweile startet Woltjen für die FSV Sarstedt, was Voraussetzung ist, um bei Wettbewerben des renommiertesten deutschen Zusammenschlusses, dem Bundesverband Deutscher Kraftdreikämpfer, starten zu dürfen. „Bei mir um die Ecke geht das bei keinem Verein“, erklärt sie den erneuten Gang in den Großraum Hannover. Durch ihren nationalen Titel erwarb sie einen von je zwei deutschen Startplätzen für die EM im Frühjahr in Budapest sowie für die Weltmeisterschaft kurz darauf in Schweden.
Wer in zwei Sportarten auf internationalem Niveau unterwegs war, der könnte sich doch auch in einem dritten Fach versuchen. Schwimmen vielleicht? Oder Kunstturnen? Woltjen lacht. „Ich bin mal zwei Jahre lang Rennrad gefahren“, berichtet sie. Natürlich nicht bloß zum Zeitvertreib. Woltjen nahm gleich an den Hamburg Cyclassics teil. Die kürzeste Strecke misst dort 55 Kilometer, man kann aber auch das fast Dreifache angehen. Nichts für nebenbei. „Aber da war mir das Training zu eintönig“, sagt sie.
Nein, erstmal würde sie beim Kraftdreikampf bleiben. „Solange ich das körperlich schaffe. Das kann man schon bis 70 oder 80 machen“, meint sie. „Andere treffen sich mit Freunden oder sitzen vor dem Fernseher. Ich treibe eben Sport.“ Ihr Nahziel hat Woltjen bereits definiert. „330 Punkte schaffen“, was gleichbedeutend mit 330 Kilogramm in den drei Disziplinen eines Wettkampfs ist. Das entspricht dem Gewicht von 122 .222 Tischtennisbällen . . .
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